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Ich gestehe, dass es einfach war, Inspiration für die Figur Mari aus den umfangreichen Erinnerungen eines mir besonders lieben Familienmitglieds, Onkel Michelino Iannarone, zu schöpfen. Mein väterlicher Urgroßvater musste die durch den nachitalienischen Einigungskrieg im Süden Italiens dezimierten Familienfinanzen aufbessern. So wurden die Aussteuer-Güter zweier Schwestern von ihm für die Heirat der beiden Söhne, meines Großvaters und seines Bruders, vertraglich festgelegt. Onkel Michelino war der Sohn des Letzteren und somit doppelt Cousin meines Vaters, sowohl väterlicher- als auch mütterlicherseits. Aus Überzeugung und Berufung Offizier, wie auch seine Brüder, schlug er in den Jahren des faschistischen Regimes die militärische Laufbahn ein. Er absolvierte auch Universitätsstudien in Geschichte, Politik und Philosophie. Er liebte die lateinischen Klassiker mehr als die griechischen, war ein feinsinniger Dante-Kenner. Nach abenteuerlichen Fronteinsätzen wurde er von August '42 bis Anfang '43 als Verbindungsoffizier für die Ostfront nach Berlin entsandt. Er kehrte nach Rom zum Kommando der Streitkräfte der Ägäis zurück und engagierte sich nach dem 8. September gemeinsam mit Oberst Giuseppe Cordero Lanza di Montezemolo für die Organisation der geheimen militärischen Widerstandsfront. Er übernahm das Kommando der Partisanengruppe „Castelli Sud Lazio“ und die Verantwortung für die Aufgaben der Aufklärung in Zusammenarbeit mit den Alliierten. Er entkam der Gefangennahme durch die Gestapo und die Faschisten auf abenteuerliche Weise, wurde von Iolanda, der Partisanin, die zwei Jahre später seine Frau werden sollte, gerettet. Seine Militärkarriere endete 1946, er war Divisionsgeneral.







